1920 abschrift der Statistk

1920
Die erste Satzung
Der Verein erhielt erstmals feste Satzungen und wurde dem Westdeutschen Spielverband angeschlossen. Er wurde dem Westfälischen Gau, Bezirk Minden-Herford, zugeteilt und mute seine Spiele in der C-Klasse austragen. Die Anreise zu den Spielen wurde meist mit dem Fahrrad durchgeführt, nur selten wurde einmal die Bahn benutzt.
Die Gegner in dieser Klasse waren: Westfalia Hunnebrock, Turn- und spielverein Lübbecke, Turngemeinde Herford, Hansa Westerenger, Marathon Stadthagen und Minen-Oberstadt.
Die Spieler der damaligen ersten Mannschaft waren: Hermann Beinke, Paul Beinke, Ernst Darnauer, Theo Horstmann, Heinrich Kiel, Fritz Meier, Wili Ostermöller, Fritz Schöneberg, Gustav Vogel, Wilhelm Wiepke. Als Ersatzleute standen Gustav Brennemann, Heinrich Häcker und Gustav Klüter zur Verfügung.

 

Die erste Holser Mannschaft von 1920

Bald danach konnte auch eine zweite Mannschaft aufgestellt werden, in der folgende Leute spielten: Georg Befgenhorn, Walter Bäunker, Heinrich Dreckschmidt, Willi Häcker, Hermann Kiel, Heinrich Lübkemeier, Gustav Telthörster, Herbert Ortmann, Rudolf Schinke, Gustav Klüter und Gustav Brennemann.

Als Sportplatz diente zunächst Paschedags Wiese. Dann gings für kurze Zeit zum Lehmstich. Später wurde ein Platz bei Kaspar Darmöller für jährlich 75 RM gepachtet. Eifriges Training trug dann seine Früchte. Der Verein stieg in die B-Klasse auf. Doch der allmählich einsetzende kampf zwischen Arbeiter- und bürgerlichem Sport wirkte sich auch auf dem Lande ungünstig aus. Da manche Spieler sich absplitterten, schlief der Fußballbetrieb nach und nach ein.

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Auch 1921 mussten die Mannscahften beim DFB gemeldet werden

37 Spieler und 16 Nichtspieler gehörten dem Verein an. Holandaia trug 1920   5 Verbandsspiele und 10 Gesellschaftsspiele aus. Noch hatten wir keinen eigenen Platz zum  spielen, daher wurden die Begegnungen “auf freiem Feld” ausgetragen.

Die Anreisen zu den Spielen wurden meist mit dem Fahrrad durchgeführt, nur selten und zwar zu den Spielen nach Stadthagen und Minden wurde mit der Bahn gefahren. Die Spielpartner in dieser Klasse waren: Westfalia Hunnebrock, Turn-u. Spielverein Lübbecke, Turngemeinde Herford, Rasenspiele Herford, Hansa Westerenger, Marathon Stadthagen und Minden-Oberstadt.

1925 hieß der Club TuS Holsen

1925 wurde der Verein in TuS Holsen umbenannt. Die Leichtathleten kamen hinzu. Auch eine Frauenabteilung wurde gegründet. Eine Gruppe von acht Mädchen fuhr damals nach Duisburg, um an den Kämpfen um die Deutsche Meisterschaft teilzunehmen. Elfriede Brüggemeier schaffte es im 75-Meter und 100-Meterlauf bis zum zweiten Vorlauf.  Das hier ist das Team von 1925.

 

1927_zweite.

1927
Unser Sportplatz
1927 pachtete die Gemeinde auf acht Jahre einen Sportplatz bei Schulz, so daß wir unseren Platz bei Darmöller aufgeben konnten.

Die Sportler aus Holsen wollten natürlich auch den sportlichen Erfolg. Eifriges Training trug alsbald seine Früchte. Der Verein stieg in die B-Klasse auf. Jeder Verein musste einen Sanitäter und einen Schiedsrichter stellen. Bis Anfang der dreißiger Jahre blieb der Fußballsport in Holsen unbehelligt, bis sich der allmählich einsetzende Kampf zwischen Arbeiter und bürgerlichen Sport auch auf dem Lande ungünstig auswirkte. Vom wohl dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte blieb auch der Fußballsport nicht verschont. Seit der Machtergreifung, vereinnahmten die Nationalsozialisten nach und nach das Sportgeschehen.

Jugend um 1935

1933
Im Jahr 1933 wurde auch der Sport gleichgeschaltet und damit nahm der Kampf zwischen den beiden Dachorganisationen ein Ende. In Holsen wurde ein neuer Vorstand gewählt und der Spieltrieb begann in der zweiten Kreisklasse. Schon 1935 schaffte die Mannschaft den Aufstieg in die erste Kreisklasse.

Auch der Sportverein Holandia ereilte das gleiche Schicksal wie auch alle anderen Vereine. Auf Anordnung der Reichsregierung erfolgte 1933 die Gleichschaltung aller Sporttreibenden Vereine und Verbände, die 1935 zum Reichsbund vereinigt wurden. Ein selbstständiges Handeln wurde den Vereinen systematisch aus der Hand genommen. Das Vereinsleben war praktisch Tod. Alle jungen Männer wurden zur Wehrmacht eingezogen. Der Spielbetrieb wurde eingestellt. –  Als der Fußballsport am Boden lag, wurden die Leichtathleten in Holsen aktiv. Außer einer Herren – wurde auch eine Damenabteilung gegründet. Leibesertüchtigung war das Zauberwort und Leichtathletik und Turnen standen im Vordergrund.

1934: Mit zwei Schülermannschaften gehen die Holser an den Start

1935 mietete der Verein erstmals ein Zelt – unsere Großveranstaltungen haben eben Tradition. Dieser Vertrag ist von Ende Mai, es war also noch nicht der berühmte “Tanz in den Mai”. Aber ein 500 Quadratmeter großes Tanzzelt lässt auf eine ordentliche Party schließen.

 

1936_05 Vertrag miete zelt

1936 wurde bei Eickmeyer das 20-jährige Bestehen gefeiert. Bis weit in den zweiten Weltkrieg hinein wurde der Sportbetrieb aufrechterhalten. Doch schließlich zwang der Krieg dazu in einzustellen. De Ehrentafel zeigt die Verluste an, die unser Verein zu beklagen hatte.

Nach dem Kriege wurde am 9.8.1945 ein neuer Vorstand gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Willi Hemsath gewählt, der diesen verantwortungsvollen Posten mit Eifer und Umsicht bekleidete, bis er im Januar 1948 von Kurt Beckmann abgelöst wurde. Der Sportverein selber war am 9.8. unter dem Namen TuS Holsen aus der Taufe gehoben worden, bekam aber bereits auf der nächsten Versammlung am 20.9.1945 den Namen VfL Holsen, den er heute noch trägt.

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Am 09. August 1945 – drei Monate nach Ende des zweiten Weltkrieges – hatten sich 25 Sportfreunde in der Gaststätte Paul Eikmeier eingefunden, mit dem Ziel – die Sporttätigkeit in der Gemeinde wieder aufleben zu lassen. Doch zunächst musste ein neuer Vorstand gewählt werden. Sportfreund August Oberpenning wurde Vorsitzender, der nach einem Jahr das Amt an Willi Hemsath abtrat und 2. Vorsitzender wurde. Schriftführer wurde Wilhelm Grothaus und Kassierer Kurt Oberpenning. – Diese Vorstandsmitglieder musste der damaligen Bürgermeister Steffen – der Militärregierung melden, da in der Gemeinde nur ein Verein gegründet werden durfte. Der alte Vereinsname Holandia Holsen musste einem neuen Namen weichen. Die Mitglieder einigten sich auf den Namen Turn und Sportverein (TuS Holsen). Auch die Sportplatzfrage sollte schnellstens gelöst werden. Der alte Sportplatz diente der Bevölkerung während der Kriegsjahre als Gartenland – und soll alsbald wieder für den Sportbetrieb hergerichtet werden. Für die entsprechenden Arbeiten wurden Pferd u. Wagen organisiert um zügig voran zu kommen. – Die Mitgliederzahl stieg ständig an und im Dezember 1945  hatte der Verein bereits 145 Mitglieder. Eine nochmalige Namensänderung des Vereins wurde in der Monatsversammlung am 20. September 1945 vorgenommen. Die Mitglieder einigten sich auf den Namen:  Verein für Leibesübungen  < VfL Holsen > .

1945 – VfL Holsen
Der Spielbetrieb wurde für alle Vereine in der zweiten Kreisklasse aufgenommen. 1946 konnte der VfL in die erste Kreisklasse aufsteigen. Da der Holser Sportplatz in den letzten Kriegsjahren umgepflügt worden war, mussten die Spiele in Ostkilver ausgetragen werden.

Der VfL spezialisierte sich aber nicht nur auf Fußball. Es wurde mit großer Energie Breitenarbeit getrieben. Die Fußball- und Handballmannschaften konnten außer ihren Stammmannschaften auch solche für Reserven, Jugend und Schüler aufstellen. Der Turnbetrieb (Damen- und Herrenriege) wurde wieder aufgenommen. Auch die Leichtathletik lebte wieder auf.

1927turnen

Vereinsmeisterschaften
In der Spielpause wurden von den aktiven aller Sportarten Vereinsmeisterschaften ausgetragen. Dem Sieger winkte ein Wanderpokal. Leitung und Organisation dieses sportlichen Treibens lag in den Händen von Erich Kleinedöpke.

Eine nette Anekdote aus dem Fundus eines Protollheftes möchte ich dem Leser nicht vorenthalten. Im letzten Punkt der Tagesordnung <Verschiedenes> der Monatsversammlung am 10. November 1946 steht wörtlich: Der Antrag auf einen gemütlichen Abend wurde abgelehnt. Er soll erst dann steigen, wenn die Turnabteilungen in der Lage seien, den Abend mit sportlichen Vorführungen zu würzen. Nach Beendigung dieser Versammlung sangen 100 anwesende Mitglieder das Lied: Brüder lasst die bunten Fahnen wehen. Übrigens; alle Monats und Hauptversammlungen wurden stets mit einem Sportlerlied beendet, weil der Liederschatz erhalten werden sollte.

 

 

1946 1. Nachkriegsmannschaft0001

1949
Im Vorstand hatte inzwischen ein Wechsel stattgefunden. Kurt Beckmann, der beruflich sehr belastet war, gab das Zepter als erster Vorsitzender an Siegfried Moning ab. Die erste Mannschaft konnte sich einen guten Platz in der ersten Kreisklasse sichern und manchen wertvollen Pokal erkämpfen. Intensives Training und ausgedehnte Breitearbeit konnte auf die Dauer der Erfolg nicht versagt bleiben. Der VfL stieg in die Bezirksklasse auf. Das ist wohl das höchste, was ein Dorfsportverein, der in seinen Reihen nur ansässige Spieler hat, erreichen kann. Besonders hervorzuheben ist, daß dieser prachtvolle Meisterschaftssieg in fairer und anständiger Weise erkämpft wurde und die Mannschaft sich während der ganzen Serie keinen Platzverweis zuzog. Doch auf diesen Lorbeeren wurde sich nicht ausgeruht. In den nachfolgenden Jahren konnte der Verein die Serie stets mit einem Platz im Mittelfeld oder oberen Drittel beenden.

nachkriegsmannschaft

Der Spielbetrieb der Fußballer wurde für alle Vereine in der zweiten Kreisklasse wieder aufgenommen. Bereits 1946 stieg die Holser 1. Mannschaft in die erste Kreisklasse auf.

Da die Wiederherstellung des Sportplatzes noch einige Zeit in Anspruch nahm, mussten die Spiele in Ostkilver ausgetragen werden. Im Laufe der Zeit etablierten sich noch eine zweite Seniorenmannschaft sowie Schüler und Jugendmannschaften

Außerdem wurden noch Handballmannschaften in den Spielbetrieb eingereiht und auch der Turnbetrieb (Damen u. Herren) wurde wieder aufgenommen. Zudem lebte die Leichtathletik wieder auf. Bei allen Kreis, Turn und Sportfesten war der VfL mit einer großen Anzahl von Athleten vertreten. Bereits 1946 konnte der Verein 27 Wettkämpfer aller Altersgruppen entsenden. Sportlich ging es also steil bergauf.